Mittwoch, 4. September 2013

Australien #4 - Sydney, Tag 2 (Corn)

Die Nacht war weder erholsam, noch mit reichlich Schlaf ausgestattet, aber wir waren eisern und standen morgens allem Jetlagelend entgegen auf, nahmen das recht einfache aber nicht schlechte Frühstück ein (ich will auch einen Fließbandtoaster) und warfen uns sofort wieder dem schönen Sydney in die Arme, denn für den zweiten Tag hatten wir einen Besuch bei den Land- und Wassertieren Australiens, in „Wild Life“ und „Sea Life“ geplant, die beide nebeneinander am Darling Harbour liegen und eher wie Freizeitparks als Tiergaren bzw. Aquarium aufgemacht sind. Es war sensationell! Wir begannen mit „Wild Life“, bei dem man, anders als in gewöhnlichen Zoos, einen Parcour abgeht, der einen an den Gehegen und Behältnissen der Tiere vorbeiführt. Die Einrichtung machte einen zwar sehr touristischen, aber guten, gepflegten und verantwortungsbewußten Eindruck (der Typ am Eingang war so herzlich und nett, daß wir ihn fast bitten wollten, unser neuer Freund zu werden) und tolle, ausschließlich der australischen Fauna entstammende Tiere gab es zu sehen. Ich überlasse es meiner Liebsten, von all den kuscheligen, niedlichen Koalas, Wombats und Känguruhs zu schwärmen und breche lieber eine Lanze für ein paar Amphibien- und Reptilienfreunde, die Austalien in bunter Mannigfaltigkeit bereit hält.



Darunter gab es auch Herrn „Rex“, einen vertiablen und furchteinflößenden Koloß von Krokodil, eines der größten weltweit, den man von oben, aber auch unter der Wasseroberfläche bestaunen könnte.

Wenn diese Killermaschine mit aufgespanntem Rachen auf einen zuschwimmt und bis ca. 20 cm herankommt, kommt einem das dünne Scheibchen das einen noch von einem spekatkulären und blutigen Ende trennt, etwas unzureichend vor…

In „Wild Life“ wurde auch und zurecht immer wieder auf die Bedrohtheit vieler dort gezeigter Tierarten hingewiesen, die fast immer menschlicher Einwirkung zuzuschreiben ist. Der tasmanische Teufel

diese Burschen können nicht nur angepisst gucken und krakeelen, sondern auch vorzüglich übel riechen

bildet da eine Ausnahme, nicht, weil er nicht bedroht wäre, sondern weil sein Bestand vor allem durch eine übertragbare Tumorerkrankung dezimiert wird.

Nach einer kurzen Pause im Hafen ging es auch gleich weiter in „Sea Life“, das ähnlich aufgebaut, wie „Wild Life“, aber dramaturgisch sehr geschickt gemacht ist. Es geht los mit zig Becken voller kleiner, bunter Fische, Korallen, Seeanemonen, Seepferdchen und dergleichen, die zwar nett sind, aber auch nicht sehr spektakulär und gerade, wenn man beginnt, sich zu fragen, ob man sich bald öden wird, steht man an einem Rundbecken voller Rochen. Und von dann an wird es immer spektakulärer. Es gibt dort z.B. diesen Herrn, der einem gelegentlich als Calamari begegnet



und viele andere Wasserbewohner, die einem die Vielfalt und Bizarrheit unterseeischen Lebens eindrucksvoll demonstrieren.

Wer hätte gedacht, daß ein Sägefisch von unten so merkwürdig aussieht.

Vollends großartig wird es, wenn man in Glasröhren auf dem Grund riesiger Becken, lustigen Fischschwärmen von unten auf die Bäuche gucken


oder in einem Meter Entfernung einer Seekuh beim Mittagessen bzw. dem vergeblichen Versuch diverser Haie, sich den menschlichen Eindringlich als Mittagessen zu Gemüte zu führen, zusehen kann.


Den Höhepunkt aber bildet das gewaltige Great Barrier Reef Becken, das rundherum von Glasscheiben umgeben ist und wirklich einen atemberaubenden Anblick bietet: hunderte verschiedenster, bunter, großer, kleiner, bizarr geformter Fische schwimmen in einer Unterwasserwelt aus Felsen, Korallen und künstlichen Schiffswrackteilen durcheinander und man mag sich gar nicht mehr davon losreißen. Wenn man es doch geschafft hat und endlich dem Ausgang zustreben will, steht man plötzlich vor der finalen Sensation: einer mindestens 3m hohen Panoramascheibe, die das fantastische Spektakel noch einmal in ganzer Pracht zeigt.


Nach diesen Eindrücken ließen wir den Tag in einem anderen Hafen, dem Circular Quay ausklingen, wo wir unser klassisches Touristenphoto vor dem Wahrzeichen (diesmal noch bei Tageslicht) einheimsten


auch hier wieder unglaublich nette Leute: ein Mann bot mir an, uns zu photographieren und bemerkte, daß just in diesem Moment der Kameraakku leer war. Statt zu gehen, stellte er fest, daß er dasselbe Modell hatte und lieh mir seinen Akku

und den Sonnenuntergang und das Ende des zweiten Tags in Syndey Arm in Arm mit Blick auf den „old coathanger“ genossen

 







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