Montag, 9. September 2013

Australien #9 - Great Ocean Road, Tage 3 und 4 (Corn)

Der nächste, recht kühle Morgen kündigte sich mit eindrücklichen himmlischen Farbenspielen an.


Und erhebend ging es auch weiter: auf dem Weg zum nördlichen Hall’s Gap im Grampians Nationalpark machten wir noch Halt bei „The Arch / Londonbridge“ (letztere war 1990 zusammengestürzt)


 bei „The Grotto“


und an der „Martyrs Bay“



und konnten gar nicht recht glauben, daß so viele atemberaubend schöne Naturkulissen hier so dicht beieinander liegen. Es fühlte sich ein wenig an wie im Phantasialand, wenn man, noch wankend, von der „Black Mamba“ kommt und sofort zur nächsten Sensation eilt.

Damit hatten wir dann aber die großen Hits der GOR „abgearbeitet“ und vor uns lag nun vor allem reichlich Strecke bis Hall’s Gap. Und so sieht die Strecke aus in Australien: oft bemenscht man weit und breit das einzige Fahrzeug,


 wird aber gelegentlich von einigen wolligen Freunden am Rande beäugt





Nach einer holprigen Fahrt durch die Serpentinen eines dichten, berggesäumten Eukalyptuswaldes erreichten wir schießlich am Nachmittag Hall’s Gap. Bevor wir aber den Campingplatz ansteuerten, stachen wir noch zu den „Silverband Falls“ ab, die ein Stückchen vorher am Ende eines Waldpfades stürzen bzw. pullerten (der Australier neigt ja gerne mal zum Overstatement: nicht nur waren die „Silverband Falls“ eher ein luxusduschenartiges Rinnsal, es hat auch jeder noch so kleine Ort/Gießkanne mindestens 5 kostenlose „Attractionguides“, sei es für das hiesige Käsereibenmuseum oder die Stelle, an der mal die Kuh des Ministerpräsidenten gekalbt hat …oder so…)



 Dann aber ging es zum Campingplatz und schon bevor wir ihn erreichten, geriet die Liebste in helle Aufregung: sie hatte frei hopsende Känguruhs aus dem Auto gesehen und war schon drauf und dran, sofort dorthin zurückzurennen, nachdem wir eingecheckt haben würden. Doch das brauchte sie nicht, denn…. naja, seht selbst 

 
in den Betrachtungen meiner Liebsten wird es sicherlich die üblichen ausführlicheren, tierverzückten Schilderungen geben.

Für mich kam die Krönung des Abends danach: wir hatten uns während der Mittagspause in Warnambool in einem Supermarkt gewaltige Rumpsteaks (mind. 500 g) aus bestem Australian Beef

wer mich kennt, weiß: ich habe keine kleinen Hände :-)
für umgerechnet ca. 2,80 € (jap, ein weiterer Grund, herzuziehen) zum Abendessen besorgt und die briet ich uns auf unserem Gasherd. Ich servierte sie mit frischem Baguette und karamellisierten Zwiebelchen und diesen einen Abend speisten wir wie die Könige.
Satt und zufrieden sanken wir der unbequemen Nachtruhe zu und erwachten am vierten Tag unseres höchsteigenen australischen Roadmovies.

Genau wie in einem solchen fühlten wir uns an diesem Tag, dessen stürmischen Morgen wir nutzen, um  an „The Balcony“ eine weitere spektakuläre Naturansicht zu bewundern


I love her so much... and always will

 Diese Bilder geben nicht entfernt wieder, wie beeindruckend und gewaltig dieses endlose, nebelverhangene Tal auf uns gewirkt hat. Wir fuhren weiter, durch dichte Wälder und vorbei an Bergen und Weiden unter dräuenden schweren Himmeln


bis sich plötzlich die Landschaft wandelte und zur Kulisse eines klassisch-amerikanischen Autofahrfilms wurde. 


 Wir kamen durch zahlreiche „typische“ Kleinstädte, die einfach um den Highway herumgelagert waren und häufig aus wenigen um die Hauptstraße und ein kleines Industriegebietchen herumgebauten Häuschen bestanden. In einer davon, Kaniva, machten wir Mittagspause. An der Hauptstraße, wo neben dem Gartengeräteladen der Bestatter und daneben die Anwälte „Stewart & Lipshut“ ihr Geschäft haben,


lag auch das



 wo mir „Frank“ einen echt leckeren Burger machte und die Liebste einen ca. zwei Pfund schweren Felsen von einem selbstgemachten Doughnut in sich verstaute. Warum das Café „Windmill“ hieß? Ihr ahnt es sicher:
 


 Weiter ging es über hunderte Highwaykilometer vorbei an weiteren immer gleichen old-schooligen Klischeekleinstädten immer Richtung Meningi. Das letzte Stück, das wir hinsichtlich der Benzinfüllung gerade so schafften führte 50 km lang durch nichts. Wirklich nichts, nur Straße und Steppe. Kein Haus, keine Siedlung, keine Stromleitungen, gar nichts.
Ich war einigermaßen erschöpft von der Fahrerei, als wir endlich Meningi und den Campingplatz am Albert Lake erreichten, wo wir nicht nur einen Stellplatz unmittelbar am Seeufer



sondern auch eine Extraportion Sturm bekamen


Der Tag endete indem die pittoresk hinter dem See niedergehende Sonne


 von dem, wie hier schon gewohnt falschrummen Mond abgelöst wurde



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