Montag, 9. September 2013

Australien #8 - Great Ocean Road, Tage 1 und 2 (Corn)

„Du mußt links fahren!!!“ „Ach ja, ich veraß! Hab’ mich schon gewundert, warum die alle so erschreckt gucken, die mir da entgegen kommen.“
So, oder so ähnlich gestalteten sich einige der ersten Wortwechsel, nachdem wir bei unserer letzten Station in Melbourne einen gemieteten Toyota-Campingbus


nach einer DVD-Einführung in Deutsch in Empfang genommen und die lange Fahrt entlang der Great Ocean Road bis nach Adelaide angetreten hatten. Ist schon merkwürdig, diese Linksfahrerei. Alles kommt einem verkehrt vor und wenn man blinken will, geht der Scheibenwischer an. Man kann ja auch keineswegs sein Hirn komplett auf links krempeln, da zwar links gefahren, geschaltet und radiobedient, aber keineswegs links Gas gegeben wird. Die Anzahl brenzliger Situationen hielt sich aber in Grenzen und inzwischen fahre ich links als hätte ich nie etwas anderes getan.

Nach einem Campingausrüstungseinkauf bei, natürlich, Aldi, ging es jedenfalls los: raus aus Melbourne und Richtung Geelong und Richtung Great Ocean Road (GOR). Ein erstes unverhofftes Highlight, das uns einander glücklich in die Arme sinken ließ, war ein versteckter und völlig menschenleerer Strand, zu dem ein kleiner Dünenweg verschlungen hinab führte.



Kilometerweit niemand. Nur wir, der Sand, der Himmel und der Ozean.

Am Abend erreichten wir den idyllisch im Regenwald gelegenen Wye River Campingplatz, wo ich mich als Chèf de la cuisine mobile (oder so) am Unterwegsklassiker „Spaghetti with meatballs“ versuchte,



was insofern höchstens Vorfreude




auslöste, als wir Salz zu erwerben verabsäumt hatten und daher die Nudeln recht fad waren und die Sauce aus dem Glas ohnehin nicht als kulinarisches Großereignis zu bezeichnen ist. Die Nacht war unbequem, beim Frühstück jedoch fehlte es uns an nichts.

ja, auch Nutella gab's

Gespannt auf den Tag brachen wir gegen 10 Uhr auf, denn heute würden wir die großen Highlights der GOR zu sehen bekommen. Doch wir waren noch keine 10 km weit gekommen, da brach eine Schlechtwetterfront über uns herein, mit Sturm und Regen, und wir pausierten am Cape Patton

10 Uhr morgens, Cape Patton. Die Frisur sitzt.

um sie über uns hinweg ziehen zu lassen, denn wir wollten auf keinen Fall die 12 Apostles im Regen zu sehen bekommen. Bei dieser Gelegenheit konnten wir uns als Retter in der Not bewähren, indem wir eine Exildeutsche bzw. Wahlaustralierin, deren Fahrzeug just an jener Stelle die fälschliche Befüllung mit Diesel mit endgültiger Fahrbereitschaftsverweigerung quittiert hatte, sowie deren Baby in unser Büschen luden und bis Apollo Bay mitnahmen.
Danach machten wir einen kleinen Schlenker, um das „Cape Otway Lighthouse“ zu sehen, wofür man uns aber unanständige Summen abzuknöpfen sich anschickte, woraufhin wir uns mit einem Blick aus der Ferne begnügten. Das eigentliche Highlight des kleinen Umweges, zumindest für die quietschende und hell entzückte Liebste, waren ohnehin die in freier Wildbahn angetroffenen Koalabären, die dort überall auf Eukalyptusbäumen saßen. Ich belasse es bei einem kurzen Blick, meine Teure wird sicher mit reichlich Bildern aufwarten.

Mutter-Koala mit Kind
Nach einem Tag „on the road“, rollten wir schließlich am späten Nachmittag auf einem Parkplatz in der Nähe der 12 Apostles ein und dann, ja dann sahen wir sie … und die folgenden Bilder können nicht wiedergeben, wie grandios, wie erhebend ihr Anblick im tosenden Meer unter diesem dramatischem Himmel war, zu dem man sich noch das Rauschen und Wüten des Pazifik vorstellen muß. Es war überwältigend und wir werden das nie vergessen!



Sinnestrunken stiegen wir danach noch eine Treppe zu einem einsamen Strand hinunter, der zu Füßen eines der steinernen Giganten im Meer liegt.


 Die Liebste verlieh ihrer Hochstimmung Ausdruck...
 ....und ließ sich auch vom plötzlich herangeeilten Pazifik trotz klatschnassen Schuhwerks und Beinkleids nicht entmutigen

Der Tag war aber immer noch nicht zu Ende, denn es galt vor Erreichen des nächsten Campingplatzes in Port Campbell noch „Loch Ard Gorge“,


den Razorback,


die Thunder Cave,

das majestätische Donnern des Pazifik in und aus dieser Höhle möge sich der geneigte Leser dazudenken :-)
und einen mystischen Sonnunter zu bewundern.


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