Tag 6
Der sechste Tag zählte wieder zu den gechillteren, wie man
im Jugendslang zu sagen pflegt. Nach dem ganzen Tamtam mit Candle-Light-Dinner,
Massage und all den anderen Anforderungen, die hier an einen gestellt werden,
war es Zeit, wieder ein wenig zu entspannen. Gesagt, getan: das Frühstück war
wie immer grandios und weil ich so viel Zeit habe, beschreibe ich jetzt mal
meine Frühstücksroutine. Ich werde also vom Manne geweckt und jammere dann noch
ein wenig herum, ehe ich mich in sensationellen 5-10 Minuten fertig fürs
Frühstück mache (legere Kleidung und so). Dann schlendern wir durch die
Hotelanlage und genießen den Sonnenschein, ehe wir uns einen Platz auf der gen
Pool und Meer gerichteten Terrasse zuweisen lassen (die Bilder hab ich ja schon
gepostet). Nach der Kaffee- bzw. Tee-Bestellung wandern wir für eine erste
Runde ans Buffet. Während ich immer Obst, Pancakes mit Zimt/Zucker und
Waffelfreund mit Schokosauce konsumiere, variiert der Liebste schonmal. Mal ist
es Porridge, mal Cerealienfreund, mal Obst, mal was anderes. Dazu gibt es immer
frisch gepressten Obstsaft, wobei Ananas, Mango, Passionsfrucht und Grapefruit
sowie Orange zur Verfügung stehen. Der zweite Gang ist stets herzhaft. Zwei
Würstchen, ein Omelette und Hashbrowns bzw. Wedges mit Ketchup sind stets
dabei, der Gatte läßt sich, ganz wild, entweder ein Ei kochen, omelettieren
oder spiegeln und isst dazu nebst Wurs auch Butterbrot. Ich sage nein. Der
dritte Gang hält sodann Crêpes mit selbst mitgebrachter Nutella für den
Liebsten und Pain au chocolat oder Muffins für mich bereit. Dann rollen wir
platzend zurück in die frisch aufgeräumte Bude.
An diesem Tage beschlossen wir, nachdem ich unsere
Ornithologie mit einem Update versehen hatte, uns auf die Liegen vor der
Terrasse zu legen und dabei Blues zu hören. Neben Hugh Laurie kam dabei auch
„Message to Man“ von Guitar Crusher zum Zuge, was bei mir die Urlaubsstimmung
maximierte, da ich das Lied früher oft gehört hatte, wenn die Familie in
Griechenland war. Außerdem ist es einfach cool, zu Blues am Strand zu liegen,
sich die Beine bräunen zu lassen und dem Meer zuzuschauen. Oder dem blauen Himmel
zwischen den Baumkronen. Nach dieser Art der Ausruhung pilgerte ich zum
Boathouse, um die Konditionen für das vom Mann geplante Wasserskifahren
einzuholen und einen Platz fürs Glasbodenboot zu reservieren.
Der Mann machte sich sodann zur Wasserskiung auf und ich
stellte den letzten Blogeintrag auf die Leine, bis es schließlich Zeit für eine
ausgiebige Sportung mit anschließender Verpflegung in der Wichtige-Leute-Lounge
war. Oh mann, die müssen unbedingt aufhören, so leckere Cupcakes zu machen!
Dann wurde es langsam 17 Uhr und wir wanderten zurück an den
Strand vor unserem kleinen Palazzo, da wir geplant hatten, den Sonnenuntergang
zu betrachten und dabei mit schöner Musik auf den üblichen Liegen zu liegen.
Kaum waren wir da, begann das Spektakel auch schon. Auf unserer Playlist fanden
sich neben Ted Nugent (…), CCR, Eric Burden und Santana zu Beginn der
Veranstaltung
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Koasch scho brenga |
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Yes yes, y'all! |
auch ruhigere Gesellen wir Morales und Couperin, als es
auf das dunkle und mystische Ende derselben zuging.
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... was sonst? |
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Scho a weng schee, gell? (Bis auf die Flusen auf dem Objektiv...) |
Wir haben natürlich die meiste Zeit damit verbracht, Bilder
zu machen, unterhielten uns aber auch viel und alles in allem war das Ganze ein
wunderschönes Erlebnis und eine tolle Idee meines Gatten.
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Supper Idee, hömma |
Nur das mit den Paarbildern müssen wir nochmal üben…
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Da war's noch lustig |
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Nervig (arg. Und vielleicht ein bißchen lustig) |
Als es besonders schön wurde, stellten sich leider
rücksichtlose asiatische Mitbürger genau in mein Blickfeld, was sogar in meinem
momentan recht entspannten Zustand Gefühle der ungefilterten Aggression in mir
aufkeimen ließ. Kein Problem, stellt man einfach den Gatten, der übrigens
lustigerweise von Mitarbeitern des Boathouse als „Undertaker“
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Täuschend echt |
bezeichnet
wurde, im „DEATH FUCKING METAL“-Shirt hin und schon hauen die ab. Die Sonne
geht hier momentan gegen 18 Uhr unter – ist ja Winter – und nachdem auch der
„Afterglow“ seinen Auftritt hatte, war es Zeit, sich hübsch zu machen.
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Der lustige Herr C. hat eine Photobomb abgeworfen |
und zum Essen zu pilgern. Auch hier einmal exemplarisch der Ablauf:
traditionell wählen der Gatte und ich einen „Transittisch“ genau an der Grenze
zwischen innen und außen – man hat die Aussicht eines Terrassenplatzes aber die
Beleuchtung eines Innenplatzes – und bestellen uns Cola für Ihmchen und Wasser
für mich. Dann folgt die Vorspeisenrunde: Brot und allerlei leckere Salate,
wobei es sich bei letzteren meist um Anhäufungen von Fleisch und wenig Gemüse
in leckerer Sauce handelt. Außerdem ein wenig Krautsalat mit Cocktailsauce, die
für mich zum Urlaub einfach dazugehört. Zudem gibt es hier so kleine
Amuse-gueule-Dinger, also winzige und auf kleinen Löffeln sehr dekorativ
angerichtete Ein-Happen-Dingsis (z.B. Beef Salad mit Peanut Stückchen).
Schließlich ist es Zeit für den Gang durchs Hauptgang-Buffet. An diesem Tag
herrschte ein mediterranes Motto vor, es gab Spaghetti Napoli, Gnocchi (sprich: Knotschki) mit
köstlichem Tomatenschleim und unfaßbar gute Rigatoni mit Käsesauce, außerdem
allerlei Asia-Fraß (wobei Rind mit Broccoli wohl awesome gewesen sein muß, wenn
man, so der Gatte, den Broccoli wegläßt) und indisches Gedingse. An diesem
Abend standen zudem in Knoblauch und Kräutern gebratene Hähnchenteile bereit,
die vom Actionkoch-Freund zubereitet wurden. Der Liebste holt sich dann meist
noch einen Teller Hauptspeise, während ich mehr oder minder geduldig auf den
Weg zum Nachtischbuffet warte. Live-Freunde machen hier mal Zuckerwatte, mal
Eis mit verschiedenen Toppings, außerdem gibt es bemerkenswert viel
bemerkenswert gute und schön anzuschauende Pâtisserie. Pop tarts, Muffins,
kleine Torten, Cupcakes, Crème brûlée, Schokocremes, allerlei Flambiertes, Obst,
Moelleux und mehr, zum Teil Undefinierbares.
Wenn man dann ultimativ gemästet ist, wird es Zeit, sich in
die „Retreat“-Bar zurückzuziehen, dem (an dem Abend leider auch Michael Jackson
intonierenden) Klavierhonk zu lauschen und Tee bzw. Cocktails schlürfend
einander aus dem Pat-Condell-Buch vorzulesen. Auch darf man sich hier noch ein
paar Minuten lang des Lebens erfreuen. Und so war es auch am Abend des sechsten
Tages.
Tag 7
Ein weiterer Aktionstag harrte unser und so war ich
ausnahmsweise damit einverstanden, schon um halb neun geweckt zu werden.
Diesmal wurde die Kamera zum Frühstück mitgeschleppt, auch um ein paar unserer
Vogelfreunde abzulichten. Das klappte ganz gut
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Finde den Scheitelkiebitz |
und der Mann nahm noch eben
unser Mietauto entgegen, damit wir nach der Tour im Glasbodenboot gleich gen
Süden losfahren konnten. Voller Vorfreude (ich zumindest) kamen wir dann am
Bootshaus an und stiegen barfuß ins bootige Gefährt. Es wäre von Vorteil, wenn
die Glasscheiben des Glasbodenboots zu Aussichtszwecken ein wenig gewienert worden
wären vor der Abfahrt, aber das sind in meinen Augen nur Peanuts (der Liebste
war in Meckerlaune) und damit, äh, konnte es ja dann auch losgehen.
Ein leicht gelangweilter Bootsjunge fuhr mit uns (also wir
beide, eine britische Familie mit zwei kleinen Kindern und eine Frau offenbar
indisch/pakistanischer Provinienz oder aus Castrop-Rauxel mit ihrer ebenfalls
noch nicht fertigen Tochter) dann an allerlei Korallenfreunden vorbei. Im
Gegensatz zu der Glasbodentour, die wir am Great Barrier Reef unternommen
hatten, ging es hier wesentlich tiefer in die Tiefe – leider waren Fische und
Riesenschildkröten dafür deutlich seltener. Auch war die Sicht nicht sooo toll.
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Vielleicht ein wenig bearbeitet... |
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Niemand weiß, wer der komische Herr links im Bild ist und was er für Probleme hat... |
Daraus gleich abzuleiten, daß die Fahrt langweilig sei und
keinen Spaß mache, fand ich etwas vorschnell vom Gatten, der in seiner
liebenswerten Art schon beschlossen hatte, die Tour scheiße zu finden und
fortan ohne Unterlass meckerte, obwohl mein Entschluß, dieses Erlebnis zu
buchen, die Möglichkeit bereithielt, einmal die Lage des Hotels vom Meer aus in
Augen- und Kameraschein zu nehmen. Das zeigt der Gatte in seinem Eintrag.
Die anberaumten 45 Minuten wurden
mir dann tatsächlich auch etwas zu lang, zumal es windig und frisch war auf dem
Boot, und so schien es mir eine willkommene Abwechslung zu sein, in das ca.
3000°C warme Auto zu steigen, das uns zum Black River Gorges Nationalpark
bringen sollte. Da soll es schön, bewaldet, bebergt und begrünt sein und das
erschien mir wünschenswert. Allerdings würde ich dem Autoverleih-Honk raten,
nicht damit zu werben, daß die Straßenkarten des Navigationsgeräts „upgedatet“
sind, denn es führte uns nicht nur mehrfach zuverlässig auf der falschen Seite
in diverse Einbahnstraßen, sondern erfand auch die Eingangspforte des
Nationalparks am Ende einer holprigen und aus mehr Löchern als Substanz
bestehenden Privatstraße irgendwo im Nirgendwo – der Gatte berichtete. Die
Aussicht war hier und da dennoch ganz nett,
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Der Rückweg auf der Schotterpiste. Nach gehabtem Nationalparkvergnügen. |
aber da wir auf dem sehr
langen und verkehrsverseuchten Weg zum Park schon die Hinweisschilder für unser
zweites Tagesziel, den Casela Nature Park, erblickt hatten, war ich auch nicht
traurig, früher dorthin zu fahren, um vor dem Termin für den „Canyon Swing“
noch a weng im Abenteuerland zu strawanzen.
Eigentlich war der Park einmal als Vogelbetrachtungsstätte
angelegt und später erweitert worden, dementsprechend ist die begehbare Voliere
mit hunderten von Vögeln eine der Hauptattraktionen, die wir, genau wie die
Safari, allerdings zeitlich nicht mehr einbauen konnten. Wir liefen (nach
Verspeisung eines leckeren Hot Dogs) erst durch den dschungeligen
Eingangsbereich, suchten Nilpferde und fanden Streichelzoos. Das war für mich
absolut sensationell, gab es doch allerlei Tiere zu betrachten und anzufassen.
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Hase! |
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Enten-Aspiranten |
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Es hasst mich :-/ |
Der Mann unterdessen interessierte sich vor allem für die
Superrutsche, über die er in seinem Beitrag berichtet. Insgesamt liegt der Park
sehr schön
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Rutschenfragment mit Berg |
und bietet auch Aussicht auf das von uns vorher leider
nicht besuchte Gelände des Nationalparks. Es wurde 15 Uhr und somit Zeit, uns
zum Bus zu begeben, der uns zu unserem Abenteuer geleiten sollte. Natürlich
fanden vor allem Tommys und Asiaten, daß es völlig egal sei, wenn irgendwo
gesagt wird, man solle um 15 Uhr dort sein, und so warteten wir mit wachsender
Wut auf die selbstgerechten Kackbratzen, die den ganzen Betrieb aufhielten und
dabei aufgestellte Polohemdkragen hatten. Die Fahrt im „Bus“ (oder so) war
extrem holprig und vermutlich dafür designt worden, all meine Wirbel einmal
aus- und wieder einzurenken. Das klappte. Am Zielort angekommen, dachte ich mir
noch, daß die Veranstalter übertrieben hätten mit der Angabe, daß man von einer
45m hohen Plattform springen soll. Dann aber wurden wir in reichlich
Sicherungsspaß eingepackt und mußten Formulare ausfüllen, auf denen wir
einzutragen hatten, wer im Todesfall zu benachrichtigen sei, und mir wurde ein
wenig bang – zumal ich nur Flip-Flops dabei hatte und mich irgendwie nicht
richtig gerüstet fühlte. Wir wanderten ein wenig durchs Unterholz, um
schließlich an der Plattform anzukommen. Als ich diese sah, wurde mir dann doch
ein wenig anders: sie befand sich wirklich 45m über dem Boden. Und man mußte
wirklich ins Nichts springen. Ich wollte ja schon immer mal Bungee springen,
aber da das Ganze so unmittelbar vor mir lag, wurde mir schon ein klitze mulmig
zumute.. Ich sah, wie der Gatte auf die Plattform gestellt wurde und das Ganze
erinnerte mich unwillkürlich ein wenig an einen Plankengang. Das änderte sich
auch nicht, als er vom Zug des Seils von der Holzplattform gerissen wurde und
über dem Canyon hin und her schwang. Schließlich war es für mich an der Zeit,
selbst abzuheben. Während mir erklärt wurde, wo ich mich festzuhalten habe, kam
mir das Unterfangen irgendwie falsch vor – wie sollten diese dünnen Seile mich
halten? Ich fand selber kaum Grip an dem Seil, an das ich geschnallt wurde.
Weil ich aber wußte, daß ich sonst kuschen würde, antwortete ich auf die „Are
you ready?“-Frage mit einer dicken Lüge („Yes…“) und wurde in den Abgrund
geschleudert.
Das Seil zieht einen zwar von der Plattform weg, bleibt aber
in den ersten Sekunden nicht gespannt (hier mal ein paar mehr oder minder exemplarische Bilder aus dem Indernedd),
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Das ist die tatsächliche Plattform, von der wir sprangen |
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Beispielbild mit anderem Canyon |
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Das ist unser Canyon, aber ein anderer Hüpfbold |
sodaß man eine kurze Zeit wirklich frei fällt und das
Magenlupfer-Freefall-Tower-Gefühl fast unerträglich wird, bis die
Leinenspannung wieder einsetzt und man über den Canyon kreist. Die Aussicht ist
wirklich toll: die Berge sind tropisch bewachsen, es kreisen Vögel und riesige
Flughunde umher und man sieht nicht nur in die Ferne, sondern auch ins Gewässer
direkt unter einem. Nebenher sollte man noch für den Kamerafreund posieren und
sich schließlich, in meinem Fall etwas ungelenk, da ich noch am ganzen Leib
zitterte, wieder „an Land“ hieven.
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Tapfere Pommesgabel, über dem Abgrund hängend |
Der steinige und rutschige Rückweg war mit den Flipflops,
die ich während des „Fluges“ übrigens mit einem Karabinerhaken an meinem Gürtel
befestigt hatte, etwas schwer zu bewältigen, doch wir kamen schnaufend und
begeistert wieder an der Ausgangsplattform an. Death fucking Metal!
Danach war Heimweg angesagt. Das Navi sagte 40 Minuten
voraus – da kannte es aber den Verkehr in Mauritius nicht. Wir fuhren quasi
durch einen großen Städtekomplex (Port Louis, Abercrombie, Richelieu,…) in dem
durchgehend Feierabendverkehr herrschte, und brauchten so über 1,5 Stunden. Die
vielen Stops ermöglichten uns aber auch, einige Bilder zu machen und so das
bunte mauretanische Leben einzufangen.
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Heldenhafter Fahrer, der tapfer das Verkehrselend ertrug |
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Da fühlte sich der Nelson sicher geehrt... |
Es ist wirklich irrwitzig dort: der Verkehr ist nur
ansatzweise mit dem Wörtchen „Anarchie“ zu beschreiben; klapprige Busse halten
alle fünf Meter und somit den gesamten Verkehrsfluss auf, Familien brettern auf
rostigen Rollern umher, es wird gehupt und gerufen, einfach über die Straße
gelaufen und nicht nach links oder rechts geschaut. Man fährt vorbei an vielen
bunten und sehr detailreichen Tempeln, an verkommenen Büdchen mit abblätternden
Verzierungen, bei welchen man sich fragt, ob sie je frisch und schön ausgesehen
haben. An der Bushaltestelle stehen verschleierte Frauen, junge, dürre Kerle
und prächtige Weiber in bunter Hindu-Kleidung neben einem Männeken, das an
einem winzigen Stand Popcorn und Zuckerwatte verkauft – davor sitzen drei
Straßenhunde und schauen dem Treiben zu. Es ist bunt und wild und lebhaft,
jeder nimmt den anderen hin – ob er nun ein Tourist, ein Ungläubiger, ein
Straßenhund oder ein Obstverkäufer ist.
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Na? Friseur Ihres Vertrauens? |
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Recht und... äh... Ordnung? |
Wenn man nur ein bißchen aus dem Hotel herauskommt, findet
man hier eine bunte, chaotische, lebhafte und irgendwie ziemlich einladende
Welt – aber ich finde es auch immer wieder ziemlich schön, in das aus der Welt
und Zeit gerissene Luxushotel zurückzukommen, das wir unser temporäres Zuhause
nennen.
Einen Cocktail in der Wichtige-Leute-Lounge später begaben
wir uns zum Essen und zur anschließenden und mit Tee begossenen Lesung in der
Retreat-Lounge. Ein guter Tag.
Tag 8
Dies wird ein recht kurzer Eintrag. Der Tag war entspannt
und nicht sehr ereignisreich, daher verzichte ich auf Romane (ausnahmsweise)
und lege direkt los. Das Aufwach-Szenario gleicht sich eigentlich jeden Morgen.
Um vier Uhr wacht der Mann auf, dann etwas später nochmal und öffnet die
Terrassentür. Daraufhin kann zu rauschigem Meeresrauschen weitergeschlafen bzw.
später aufgewacht werden. Dann setzt sich der Mann so gegen acht Uhr auf die
Terrasse und macht irgendwas (schreiben oder so), während ich weiterschnarche
und von ihm zur Frühstückszeit geweckt werde. Oft wache ich zwischendurch kurz
auf und schaue, ob der Gatte noch da ist oder schon den Ausblick auf den Ozean verdeckt
genießt.
Dann wurde gefrühstückt. Unüblicherweise begrüßte uns der
heutige Tag nicht mit Sonnenschein – den ganzen Tag über war es bewölkt.
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Still more beautiful than Germany |
und
nieselte hier und da ein wenig. Dennoch betrachteten wir beim Frühstücken
eifrige Scheitelkiebitze, die sich abwechselnd an Orangensaft labten und sogar
eine Binokelhopfe. Es kam uns zudem ein Marillentölpel unter die Augen!
Verrückt. Im Übrigen hatte der Mann mich mit den Worten „Hey, hey,
Frühstücks-Time; ich ess’ nie wieder Haferschleim!“ geweckt, nur um sich eine
Viertelstunde später eimerweise Porridge in die Speiseluke zu schaufeln. Ups.
Nach dem Frühstück nahm ich ein Weichgetränk in der Wichtige-Leute-Lounge
zu mir und hielt ein Schwätzchen mit der dort gerade arbeitenden Pamela, die
mir sehr sympathisch ist, weil sie ungefähr so ungeschickt zu sein scheint wie
ich und dabei ziemlich lustig kichert. Anschließend arbeiteten wir an unseren Blogeinträgen
und machten uns um kurz vor zwei auf zum Boothaus, da der Mann mal wieder der
Wasserskiung frönen wollte. Kaum war er in seine Rettungsweste geschlüpft,
riefen die lustigen Bootsassistenten „Undertaker!!“ und imitierten Wrestling-Griffe, was mich ein wenig
amüsierte. Der Mann raste los und ich
hielt drauf – die Bilder sind in seinem Blogeintrag zu bewundern. Es erfolgte
Ausruhung und Sportung, abgelöst von einem neuerlichen Besuch in der
Wichtige-Leute-Lounge, um Cupcake und köstlichen Cocktail zu konsumieren.
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Aha. Schoko-Cupcakes mit Mousse-au-chocolat-Topping. Ihr wollt verflucht sein, wenn ich hier nicht 3 mal so schwer rauskomme, oder?! |
Davon
sind wir gerade zurück und werden gleich zu Abend essen und, so nehme ich an,
den Abend mit einer Lesung in der Retreat Bar beenden. Hach ja. Das ist das
gute Leben.
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Ein zufriedenes Manschgerl :-) |
Kleiner Nachtrag nach gehabter Teestunde in der Bar: schön
war’s! Irgendwann fing der Gatte an, irgendein Lied mit „Snuggles“ zu singen.
Da wußte ich: es ist spät. Übrigens: die anderen Touristen hier sind oft echt
zum Kotzen. Cornelius schreibt da sicher mehr drüber, aber besonders schön fand
ich heute beim Sport eine Asiatin, die im Kleidchen auf dem Laufband herumlief,
dabei – trotz der schon vorhandenen Hintergrundmusik im Fitnessraum und der
Anwesenheit mehrerer weiterer Personen – laut schreckliche „Musik“ auf ihren
Smartphone-Lautsprechern hörte und laut und schräg mitsang! Wasch soll das?!
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