Samstag, 31. August 2013

Australien #3 - Sydney, Tag 1 (Corn)



Syndey ist merkwürdig, ungewöhnlich, so anders als alle anderen Städte, die ich kenne und einfach großartig! Es fühlt sich ein wenig so an, wie eine Mischung aus New York, Côte d’Azur und englischer Kleinstadt und doch ganz anders.
Nachdem wir am ersten Tag in Sydney um kurz nach 6 morgens glücklich, endlich und total kaputt von der Fliegerei das (nicht mehr als aber immerhin doch ordentliche) Hotel erreicht und uns im erfreulicherweise schon bezugsbereiten Zimmer als Durchhalteration bis zum Abend noch zweineinhalb Stunden Schlafes gegönnt hatten, stürzten wir uns in Australiens uneigentliche Hauptstadt.
Wir begannen mit einem kleinen aber typischen Frühstück im Hyde Park Café, das erstaunlicherweise im Hyde Park liegt.


Claudia hatte French Toast mit Zimt, ich Sandwich mit Bacon und Fried Egg

 Anschließend galt es, sich einen Überblick zu verschaffen, was in Sydney nirgendwo besser geht, als vom SydneyTower Eye herab. Dort bot sich uns ein atemberaubender Anblick über die im Morgendunst langsam erwachende Stadt, deren Herz und Zentrum wir uns an diesem und den folgenden Tagen erlaufen wollten.

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Während wir bei angenehmster Temperatur durch die Straßen und Parks streiften, blieben wir immer wieder stehen, genossen die Anblicke und Gerüche, die sich uns boten und versicherten einander, wie schön und wie besonders wir diese Stadt finden, in der inmitten von kühlen, scharfkantigen Wolkenkratzern aus Chrom und verspiegeltem Glas immer wieder Gebäude aus warmem, wüstenfarbenem Sandstein und Kirchen mit gotisch anmutenden Türmen und Fenstern stehen und wo Palmen und in sich verdrehte irgendwie verwunschen wirkende Bäume auf den Plätzen wachsen.


 Diese Umgebung scheint sich auf das Lebensgefühl der, äh, wie heißen sie denn, Syndeyrianer? Syndner? Sydnioten? Sydnesen? Sydnomaten? jedenfalls derer, die das Glück haben, hier zu leben, auszuwirken, denn uns ist aufgefallen, wie ausgesucht freundlich hier fast alle sind. Und fürsorglich: nicht nur schreiben sie in Sorge um Touristen aus Ländern mit korrekt orientiertem Verkehr auf die Bürgersteige an manchen vielbefahrenen Strassen, man möge doch bitte nach rechts! schauen,

und für die Menschen, die auch mit "right" noch überfordert sind, gibt es noch den praktischen Pfeil

 sie schützen auch blinde Fußgänger, indem sie die Ampeln bei Grün ein Geräusch machen lassen, das so exakt nach dem Klang des 80er-Jahre-Konsolenspiels Space Invader klingt, daß ich mir fast wünsche, der Verwirrung im Gesicht manches Nichtsehenden teilhaftig zu werden, wenn er sich statt an einer Straßenkreuzung stehend in eine Spielhalle aus der Vergangenheit verirrt vermeint. In Syndey waren selbst die Straßenmusiker gut drauf, keine verbissen-virtuos abspulenden grimmgesichtigen Russen, wie man sie in Köln unter dem Schild „Musizieren verboten“ findet, sondern eine Combo aus Blues-Opas, die sichtlich soviel Spaß am Jammen auf dem Bürgersteig hatten, daß es ihnen wahrscheinlich fast egal war, ob sie etwas dabei verdienten.
Besonders gut hat uns auch der „Darling Harbour“ gefallen, in dessen Becken nicht nur alle Arten aktiver Schiffe, sondern auch zu Restaurants und Museumsstücken umfunktionierte Dampf-, Segel-, (darunter eines von Cptn. Cook) und Kriegsschiffe lagen. Und einen Leuchtturm gibt es dort.  

Das Schiff mit der "11" heißt coolerweise "H.M.A.F. Vampire"


Überall auf den hölzernen Kais ruhen sich dort Menschen und Möven gleichermaßen aus oder suchen eines der vielen umliegenden Cafés oder Restaurants auf. Auf der alten Holzbrücke, die vom Hafen direkt auf die eine stahlblaue Hochhausfront zuführt, haben wir uns geküßt und zu dieser Reise beglückwünscht.
Melancholisch stimmte uns, daß unlängst Sydneys Monorail außer Dienst gesetzt wurde. Kann es denn eine trefflichere Weise, Sydney zu erkunden geben, als auf einer Schiene in ca. 5 m Höhe durch die Straßen zu gleiten? Es ist immer traurig, egal wo auf der Welt, ob in Sydney, dem Phantasialand oder anderswo, wenn eine Einschienbahn verschwindet!
Den Tag beschlossen wir mit leckerer Pizza und einem Schlenker durch „The Rock“, um uns an der abendlichen Kulisse von Sydneys Skyline und Oper zu ergötzen.

leider nur mit dem Motele aufgenommen, daher nicht von optimaler Qualität


 Trivia:
-          Burger King heißt hier „Hungry Jack’s“
-          Nutella verkaufen sie hier im Plastikglas
-       deren Geld hier ist bizarr: die Münzen sind umso größer, desto weniger sie wert sind und die Scheine haben durchsichtige Plastefenster und sehen aus, wie schlecht gefälschtes, quietschbuntes Monopolygeld

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