Freitag, 30. August 2013

Australien #2 - Anreise (Corn)



Die Anreise gestaltete sich hinsichtlich des Ablaufs erstaunlich reibungsarm. Alles klappte. Dennoch sei die Frage gestattet, warum die Flughäfen in Frankfurt und Dubai so lächerlich riesig sein müssen, daß man sogar lange Strecken unter Zuhilfenahme von Laufbändern zurücklegen muß, um erst einmal zum Bus oder eigenen Zug (!) zu kommen, womit man dann von einem Terminal zum anderen verfrachtet wird. Mehr ist nicht immer mehr, Freunde!
Den ersten Flug von Frankfurt nach Dubai erlebten wir in einer Maschine der Emirates Air, wo die Stewardessenmodels vermutlich regelrecht gecastet werden, nur um dann zum Begrüßungszähnefletschen zu Flugbeginn mit dämlichem Hütchen, aus dem noch so eine Stoffbahn raushängt, aufzulaufen. Wir hatten zwar auf unseren elend engen Armesünderstühlchen Beinfreiheit durch Notausgangsplätze, dafür waren von ca. 300 Unterhaltungsbildschirmen an Bord genau zwei kaputt: unsere, so daß wir uns, während überall um uns herum die neuesten Kinofilme flimmerten, der Tugenden gepflegter Konversation zu entsinnen hatten und Gespräche der Art führten: „Und?“, „Mmhhh?“, „Langweilig, ne?“, „Mhmm.“, „Was lesen?“, „Nee, zu müde.“, „Ist das da der Mond?“, „Glaub ich nicht.“ „Asoja.“

Irgendwie überstanden wir den Flug und stiegen dann um kurz nach 6 Uhr (die innere Uhr hatte 4 Uhr morgens) in Dubai aus, wo man bereits auf 38°C vorgeheizt hatte. Dort vertrieben wir uns die äußerst zäh verstreichende Wartezeit mit dem Verzehr von Pain au chocolat, intensiven Sekundenschlaf-Hochschreck-Etüden, sowie damit, einander zu versichern, wie unfaßbar müde man sei. Endlich ging es weiter mit einem Qantas-Flieger nach Sydney, der weniger Bein- dafür mehr Seitenfreiheit und ein funktionierendes „Entertainment-System“ bot.

Ich war ausgestattet wie eine feine aber übervorsichtige großbritische Dame, die auf ihrer Zugfahrt von Nether Addlethorpe nach North Cothelstone Hall für wirklich alle Eventualitäten gerüstet sein möchte, mit aufblasbaren Nackenhörnchen, Nasenspray, Ohrenstopfen, Schlafbrille, -pulli, -tabletten und -socken, Gummibärchen in der Tasche, Heparin im Blut, ausreichend Wasser im Kopf Bauch und natürlich einer so was von stiffen upper-lip! Dennoch gelang es mir auch hier nicht, länger als vielleicht 4 Stunden unruhig und in unbequemer Lage zu schlafen. Als ich sicher war, es bestimmt bald geschafft zu haben und auf die Uhr sah, stellte ich fest, daß erst 5 Stunden vergangen und noch 8 durchzustehen waren: der zweite Flug dauerte insgesamt 13 Stunden, was mir wirklich unvorstellbar lang vorkam.

Dennoch war es irgendwann überstanden und wir landeten um kurz nach 5 morgens in Sydney, wo wir wie Zombies, Verzeihung, Vermindert Lebende die Einreiseprozeduren über uns ergehen ließen und endlich ins Freie wankten. Auf der Taxifahrt zum Hotel, die wir uns gönnten, waren wir uns einig, daß Australien besser verdammt toll zu sein habe, wolle es die unsäglichen Strapazen, die man auf sich nehmen muß, um es zu erreichen, wieder gutmachen.

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Zwei Streiflichter aus Frankfurt, wo ich tat, wie geheißen


 und aus Dubai,


wo es offensichtlich eine königliche Gleitcrememanufaktur (und wahrsch. entsprechenden Bedarf) gibt, vermutlich um der qua religiös motivierter Vielweiberei und Misogynie allenthalben versandeten Libido beizukommen.



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